Die Geschichte basiert auf der Volkssage des Freischütz, wurde aber mit farbenfrohen und modernen Kostümen und Bühnenbildern inszeniert. Sprachlich wurde während des Stücks mehrmals zwischen verschiedenen Dialekten und Englisch gewechselt. Durch Tom Waits, William Burroughs und Robert Wilson wurde das Musical zu einem modernen, interessanten Stück mit toller musikalischer Begleitung.

Zu Beginn des Musicals befindet sich eine Besuchergruppe in einem Fundus. Nach dem Verlassen des Fundus merkt die Gruppe nicht, dass sie einen Mann vergessen hat. Er fällt in Ohnmacht. Von da an spielt die Geschichte in seinem „Ohnmachtstraum“. Darin verliebt sich der Amtsschreiber William (also er) in die hübsche Förstertochter Kätchen, die sich geschmeichelt fühlt und seine Liebe erwidert. Ihre Eltern wollen jedoch einen „echten Mann“ für sie und favorisieren den Jägerburschen Robert als künftigen Mann. Voller Ehrgeiz übt William nun das Schießen. Leider ist er dafür völlig untalentiert und macht nur Fehlschüsse. Die Tiere des Waldes lachen ihn deshalb sogar aus. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als die angebotene Hilfe des Black Rider, die verführerische Verkörperung des Teufels, anzunehmen.

Mit den Freikugeln von Black Rider kann man alles treffen, was der Schütze treffen will. So wird auch William bald zum treffsicheren Jäger und fühlt sich durch den Erfolg sehr glücklich. Doch die Freikugeln schmelzen dahin. Da er den schwarzen Reiter nicht finden kann, versucht William sich selbst in der schwarzen Kunst und lockt so Black Rider herbei. Dieser zeigt jetzt sein wahres teuflisches Gesicht und sagt William nur sechs Treffer zu. Den siebten will der Bösewicht selbst ins Ziel lenken. So trifft am Ende, beim alles entscheidenden Wettstreit, die letzte siebte Kugel direkt in Kätchens Herz. Daraufhin wacht der Herr aus seiner Ohnmacht wieder auf, sucht seine Frau Gundula, die aber bereits von einem Krankenwagen zur Entbindung ihres Kindes abgeholt wurde.

Alina Grohnwald, R10c