Insgesamt 527 Handys gesammelt, die Klasse R5b mit 108 Handys Schulsieger

Empathie und soziales Verhalten wird in den Gisela-Schulen seit je her groß geschrieben. Deshalb war die Klasse G6a höchst betroffen, als sie im Religionsunterricht von Lehrer Markus Bahle von den Lebensumständen der Kinder in den Minen in Afrika, aus denen die seltenen Erden für Handyakkus geschürft werden, hörten. Schnell war klar: Da müssen wir etwas tun. Die Aktion „Schutzengel“ des Internationalen Katholischen Hilfswerks missio kam den Mädchen da gerade recht.

Gemeinsam mit ihrem Lehrer Markus Bahle erarbeiteten die Sechstklässlerinnen eine Keynote auf ihren IPads, in der sie einen eindringlichen und mit beeindruckenden Bildern unterlegten Appell erstellten, der das Elend der Kinder in den Kobalt und Coltan-Minen deutlich machte. Mit diesem Vortrag besuchten die Schülerinnen in kleinen Gruppen alle Niedernburger Klassen, und stellten ihr Referat mit verteilten Rollen und mit den Fotos via Beamer vor. Dabei warben sie dafür, alte, nicht mehr benutzte Handys zu sammeln.

Und jetzt kommt das missio-Projekt wieder ins Spiel: Im Rahmen dieses Projektes werden die alten Handys gesammelt, recycelt oder wiederverwendet. Das spart Ressourcen, was der Umwelt zugutekommt. Zudem erhalten die Projekte von „Aktion Schutzengel“ für jedes gespendete Handy eine Erlös von 2 Euro, mit denen das Leben der Menschen in Afrika und Asien durch Bildung und humanitäre Hilfe verbessert wird.

Der Niedernburger Schulleiter Dr. Markus Eberhardt versprach als Anreiz zum Sammeln, dass die Klasse, die die meisten Handys anhäuft, an einem Tag die 6. Stunde unterrichtsfrei bekommt und zudem jede Schülerin der Gewinnerklasse ein Eis spendiert bekommt.

Diese Aussicht war für die Klasse R5b so verlockend, dass die Mädchen sage und schreibe 108 Handys in den Familien und im Freundes- und Bekanntenkreis erbettelten. In einer kleinen Feierstunde kamen die Organisatorinnen der Klasse G6a und die Siegerinnen der R5b zusammen, in der sie von missio-Vertretern Urkunden überreicht bekamen. Auch die Klasse G9b war dabei, die federführend für den Umweltgedanken in Niedernburg am Projekt Wirkstatt teilnimmt.

Christian Mazenik, der Leiter der Bildungsabteilung bei missio München und Elisabeth Thiel, die Bildungsreferentin von missio München, waren begeistert von der großen Zahl an Mobiltelefonen, die aus Niedernburg kommen und nun direkt der Verwertung zugeführt werden. In 41 gebrauchten Handys steckt zum Beispiel ein Gramm Gold, für dieses Gramm muss eine Tonne Golderz durchsucht werden. Und das ist nur ein kleines Beispiel für den Wert unserer Alt-Handys. Christian Mazenik erklärte den Mädchen, dass die armen Länder Afrikas und Südamerikas am Anfang der Wertschöpfungskette stehen, denn bei ihnen werden viele Rohstoffe mühevoll abgebaut. Wirklich Gewinn mit Handys machen nur die Europäer und die Asiaten, während viele Altgeräte und anderer Müll dann wiederum in armen Ländern entsorgt werden.

In spannenden Workshops erfuhren die Mädchen im Anschluss an den kleinen Festakt viel Informatives und vor allem Problematisches rund um das Handy. Und im Sommer geht es für die R5b zum Eisessen!

T.F.