Nikolaus Saller informierte die Q11 über den Lebensweg von Ben Lesser, einem Überlebenden der Shoa

Herr Saller schilderte in bewegenden Worten das Schicksal Ben Lessers, das mit dem Einmarsch der Wehrmacht in Krakau 1939 begann. Zu diesem Zeitpunkt war er elf Jahre alt und wurde Zeuge grausamer Verbrechen gegen die jüdische Bevölkerung vor Ort. Auch den Ausführungen über Lessers Flucht nach Ungarn, die spätere Deportation und die unmenschlichen Zustände im Vernichtungslager Ausschwitz sowie in den Konzentrationslagern Buchenau und Dachau folgten die Gymnasiastinnen gebannt und betroffen. Hierbei wurde deutlich, welche menschenverachtenden Handlungen Herr Lesser erlebt oder gesehen hat. Von seiner Großfamilie überlebten mit ihm nur zwei Personen den Holocaust. 

Einen besonderen Fokus legte Herr Saller in seinem Vortrag auf die Ereignisse in Nammering, wo bei einem fünftägigen Aufenthalt des später so bezeichneten „Todeszugs aus Buchenwald“ 794 Menschen verhungert sind oder hingerichtet wurden.

Im Anschluss an seinen Vortrag ging Herr Saller auf Fragen der Schülerinnen ein.

Die Veranstaltung machte deutlich, wie wichtig es ist, dem Hass auf eine Menschengruppe keine Chance zu geben. Denn auch die Verbrechen der Nationalsozialisten begannen nicht mit der systematischen Ermordung der europäischen Juden, sondern mit Ausgrenzung und Hass.

 L.K.