Den traditionellen musikalischen Schlusspunkt hinter ein Schuljahr setzt in Niedernburg stets das Kammerkonzert der Solistinnen, der Mädchen, die sich trauen, alleine oder in kleinsten Gruppen auf die Bühne zu treten und das Publikum zu begeistern. Schulleiter Dr. Markus Eberhardt bezeichnete es als großes Privileg einen intensiven und exklusiven Abend mitzuerleben mit einer bunten Mischung aus langjährigen Musikschülerinnen und ganz jungen Musikerinnen. Er dankte allen Eltern, die Zeit und Geld in die musikalische Ausbildung ihrer Töchter investierten, und auch allen Musiklehrerin, die dieses Konzert organisiert hatten.

Den Anfang in der ehemaligen Klosterkirche Niedernburg machte Violeta Stevanovic (G5b), die mit ihrer Blockflöte absolut sicher und mit viel Gefühl das Traditional „Rise up“ vortrug. Darauf folgten zwei Klavierstücke, nämlich von Anna Lena Rösch (R6a) mit „Thoughts“ und Hayda Özcan (G5b) mit „In der Halle des Bergkönigs“ – beide lieferten souverän beeindruckende Leistungen ab. An das schwierige Stück „A Sunny Day“ wagten sich Amelie Lang (G7a) und Suzanna Frenak (G9a), beide auf der Violine. Sie wurden von Musiklehrerin Birgit Hüsken am Klavier begleitet.

Mit „X-periment“ folgte Emilia Saibold (G5a) als eine der jüngsten Musikerinnen. Sie meisterte die schnellen Tonfolgen besonders gekonnt. „Thema und Variationen“ präsentierten Katharina Schmied und Josiane Schwermer, beide G9a, und Mia Bauer (G8b), auf der Violine – mal beschwingt, mal in getragenem Rhythmus. Gleich angezogen und mit dem gleichen Instrument – der Querflöte – kamen Juliana Häfelinger und Aura Ganczer (beide G6a) auf die Bühne und ließen ihre Flöten fehlerfrei jubeln.

Hochkonzentriert und einfühlsam spielte Emilia Seitz (G6a) auf dem Klavier zwei bekannte Melodien von Cornelius Gurlitt und Joseph Haydn und erntete, wie alle Musikerinnen, begeisterten Applaus. Der „Chicken Rag“ von Katharina Schmied (G9a) auf der Violine ließ das Publikum mitwippen und swingen. Laura Kinateder, Q11, stellte „May be“ von Yiruma auf dem Klavier vor, von zart bis machtvoll, mit einem tiefen Gespür für die Stimmungen in dem Stück. Gleich gefolgt von Anna-Maria Wagner (Q11), die ihren Gesang des Liedes „Wings“ von Birdy selbst am Klavier begleitete. Anna-Maria überzeugte mit vollem Sound und großen Gefühlen. Hinreißendes Kontrastprogramm bot Josiane Schwermer (G9a) mit ihrer Querflöte bei dem Stück „Salut d‘Amour“.

Den Frank Sinatra-Klassiker „My way“ sang Katharina Buchner (R9c) und füllte dabei die gesamte Kirche mit ihrer machtvollen Stimme. Stefanie Rösch begleitete auf dem Klavier. Die dritte im Bunde der großen Sängerinnen des Abends war Lea Winklbauer (Q11), die von Laura Kinateder (Q11) auf dem Klavier begleitet wurde. „Oceans“ von Matt Crocker, Joel Houston und Salomon Lighthelm stand auf dem Programm. Drei völlig unterschiedliche Musikerinnen, die das Publikum, jede auf ihre Art, vom Hocker rissen. Einen fulminanten Schlusspunkt setzte die erst elfjährige Luisa Eberhardt (G5a), die aus der Slavischen Fantasie in h-Moll von Antonín Dvorák und Fritz Kreisler auf der Violine spielte – und zwar so virtuos, dass den Zuhörern Augen, Ohren und Mund offen standen. Eine außergewöhnliche Leistung!

T.F.