240 Schülerinnen der Gisela-Schulen feierten voller Begeisterung die 20. Bibelnacht

Eine Abend und eine Nacht in der Schule – mit jeder Menge Programm, tiefsinnigen Gesprächen, kreativer Arbeit, lustigen Streichen und einfach ganz viel Gemeinschaft – das ist das alljährliche Konzept der Bibelnacht, die von den Kleinen jahrelang heiß ersehnt wird und an der die Niedernburgerinnen ab der 8. Klasse teilnehmen können. Das Motto in diesem Jahr lautete: „Oh mein Gott!“ Gedanken rund um Gott standen im Mittelpunkt der Nacht vor den Osterferien. An den ersten Stunden der Bibelnacht nahm auch Bischof Stefan Oster teil, setzte sich mit einer Gruppe in einem Workshop zusammen und zelebrierte die erste Andacht in der Kirche.

Bei der Auftaktveranstaltung in der Aula begrüßt Schulleiter Dr. Markus Eberhardt die 240 Schülerinnen und die vielen Lehrkräfte, die sich entweder bereit erklärt hatten jeweils zwei Workshops zu leiten oder die einzelnen Klassen während der Übernachtung zu beaufsichtigen. Dr. Eberhardt bedankte sich in diesem Rahmen auch bei Bischof Oster für die enorme Renovierungssumme, die die Diözese bereit ist, in die Gisela-Schulen zu investieren.

Bischof Oster zeigte sich beeindruckt, dass so viele junge Menschen Interesse an der Kirche und an kirchlichen Themen haben. Als Salesianer Don Boscos sei er besonders dankbar dafür, weil Don Bosco sein Leben dafür gegeben habe, damit junges Leben gelingt. Die weitere Einführungsveranstaltung bestritt die Klasse G10a souverän und gekonnt, angeleitet von ihrem Religionslehrer Erich Liebl. Alles begann mit Videos von Lehrerinnen und Lehrern, die ihr ganz eigenes Verständnis des Ausdrucks „Oh mein Gott!“ erzählten. In einer zunächst sehr lebensnah szenisch dargestellten Schulstunde brachte danach eine genervte Lehrerin zwei Schülerinnen um die Ecke – mit vielen eingestreuten „Oh mein Gott!“ auf beiden Seiten. Danach führten die Mädchen durch einen interessanten, witzigen, aber auch berührenden Bilder-Rückblick durch die letzten 20 Jahre Niedernburger Bibelnacht.

Nach dieser Motivations-Show wurden die Mädchen von Bibelnacht-Organisator Lukas Spitzenpfeil zu ihren ersten Workshops geschickt, für die sich die Lehrerinnen und Lehrer tolle Aktionen hatten einfallen lassen: Unter anderem ertasteten sich die Teilnehmerinnen in einem Labyrinth im Dunklen ihren Weg, begleitet von einer Meditation, es wurden basierend auf verschiedenen Eigenschaften von Perlen Freundschaftsbänder geknüpft, Holzkreuze gestaltet und bemalt oder überlegt und kreativ erarbeitet, wie man sich Gott vorstellt. Zudem wurde Psalm 22 in Szene gesetzt oder mit Wachsmalkreide und Malkasten dargestellt. Bischof Stefan Oster befasste sich mit seiner Gruppe mit dem Gleichnis vom verlorenen Sohn, das später auch in der Andacht wieder aufgegriffen wurde. Frater Serafim aus dem Kloster Niederalteich erzählte aus seinem bewegten Leben und begeisterte damit seine Zuhörerinnen.

In der folgenden Andacht, zelebriert von Bischof Oster, spielte die Klasse G9a eine Szene, die mit einem Handtaschen-Diebstahl und dem Gedanken an die Schlechtigkeit der Welt begann und die sehr versöhnlich mit vielen positiven Geschichten aus dem Erfahrungsschatz der Mädchen endete. Für die besondere Atmosphäre dieser späten Andacht sorgte die Musik von Stimmbildungsgruppe, Schulband und Geigen, die unter der Leitung von Birgit Hüsken, Mihaela Paulus und Eva Zettl die Schülerinnen zu Jubel und Applaus hinrissen. Auf die Andacht folgte eine gemeinsame Teepause, bevor die Mädchen einen zweiten Workshop besuchten. Danach wiederum trafen sich alle noch einmal in der Kirche, um den Abend bei wunderbarer Musik Revue passieren zu lassen.

Die Bibelsuppe, die im Anschluss ausgeteilt wurde, fand reißenden Absatz und wurde bis auf den letzten Teller verzehrt. Und danach, ja danach hieß es eigentlich Nachtruhe. Die Lehrer, die die Schülerinnen nachts betreuten, erzählten ganz andere Geschichten. Aber wie soll man schlafen, wenn die besten Freundinnen neben einem liegen und das nächtliche Schulhaus darauf wartet, im Finstern erkundet zu werden. Entsprechend grausam war das Aufstehen am nächsten Morgen, denn bereits um 7 Uhr früh wartete der Ostergottesdienst und offizielle Abschluss der Bibelnacht in der Kirche. Den gesamten folgenden Schulvormittag über blickte man in müde, aber glückliche Schülerinnengesichter.

T.F.