



Prof. Dr. Andrea Sieber bietet Gisela-Schülerinnen Zusammenarbeit mit der Uni an
Da kommt etwas Großes auf uns zu. So oder so ähnlich dürften die Siebtklässlerinnen des Gisela-Gymnasiums gegrübelt haben, als Prof. Dr. Andrea Sieber und ihre Mitarbeiterin Diana Stock-Megies vom Lehrstuhl für Ältere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Passau ihnen im ehrwürdigen Speisesaal der Gisela-Schulen das geplante Nibelungen-Projekt genauer erklärten. „Nibelungen digital auf der Spur – Erschließung von Orten in und um Passau“ lautet der genaue Titel des Workshops, bei dem die Niedernburgerinnen eine wichtige Rolle spielen.
Die Siebtklässlerinnen sollen in einem zweitägigen Intensivtraining im Juli noch sehr viel mehr lernen, was es Wissenswertes rund um Passau und das Nibelungenlied zu erfahren gibt. Außerdem werden die Mädchen ausgewählte Aventiuren, also Strophen oder Verse, so lange üben, bis sie sie fehlerfrei – entweder im Tonstudio oder auch auf Video – vortragen können. Eine zweite Gruppe Schülerinnen soll passend zu den Texten unter Anleitung von Deutschlehrerin Heidi Dominik-Jetzlsperger ein Schattenspiel erarbeiten. Musikalisch wird sich eine Gruppe von Q11-Schülerinnen von Musiklehrerin Birgit Hüsken dazu schalten, die die Strophen und Verse entweder singen oder mit mittelalterlichen Instrumenten untermalen.
Bereits bei der Einführungsveranstaltung mit Prof. Dr. Andrea Sieber und Diana Stock-Megies erfuhren die Mädchen, die von ihren Deutschlehrerinnen Anika Maier und Martina Finnemann begleitet wurden, jede Menge Interessantes über das Nibelungenlied. Anhand eines durcheinander geratenen Comics sollten die Siebtklässlerinnen zunächst in sechs Gruppen die Geschichte des Nibelungenliedes nachvollziehen. Sowohl Prof. Sieber als auch Diana Stock-Megies berichteten kurzweilig und mit vielen Bildern über die Entstehung des bedeutenden Werkes, die Rolle der Stadt Passau und die Figur von Bischof Wolfger im Nibelungenlied. Ganz besonders begeisterte die Schülerinnen natürlich die Tatsache, dass das ehemalige Kloster Niedernburg für die Entstehung des Werkes von entscheidender Bedeutung war.
Zwischendurch versuchten die Kinder den berühmten Prolog des Nibelungenliedes im Original zu lesen, stellten aber schnell fest, dass das nicht ohne Erklärungen funktioniert. Mithilfe eines Ausspracheblattes lernten die Mädchen die verschiedenen Kürzel und Besonderheiten kennen. Der Respekt vor den Versen wuchs sichtlich.
Jetzt beginnt für die Lehrerinnen und die Mädchen der anstrengende Teil der Vorbereitung. Es muss gelesen und geübt, geübt und gelesen werden. Auch die Zwischenstücke, die den Übergang von Aventiure zu Aventiure darstellen, sollen in der Schule aus der Hand der Mädchen entstehen.
T.F.