Kommunikation, Vorurteile, Diskriminierung, Migration waren spannende Themen

Um unterschiedliche Sichtweisen auf die Dinge, um die Kunst der sachlichen Diskussion, um die Beschäftigung mit der eigenen Herkunft und um Diskriminierung – kurz um „Identität und Selbstreflexion“ ging es in einem Workshop, den vier StudentInnen der Gruppe „Governet – Staatswissenschaften e.V.“  in der Klasse G10b im Gisela-Gymnasium durchführten. In vier Schulstunden, verteilt auf zwei Vormittage, wechselten sich informative Blöcke mit interaktivem Arbeiten ab, wurden viele Fragen gestellt und gemeinsam Lösungen gesucht.

Marie Hirsch, im Masterstudium European Studies, Ana Laura Marchlewske, Fabienne Oppermann und Paul Striefler, alle Bachelorstudenten in Staatswissenschaften, bauten die vier Stunden höchst abwechslungsreich und schülerzentriert auf. In einem ersten theoretischen Teil ging es darum, mit den Zehntklässlerinnen ein Kommunikationsmodell zu erarbeiten. Danach erläuterten die Studenten den Ablauf einer ergebnisoffenen Erkenntnisstrategie. Die Bedingungen für und die Anforderungen an eine sachliche Diskussion wurden in einem nächsten Schritt mit den Mädchen erarbeitet. Fazit aus diesem Block: Man sollte immer in Erwägung ziehen, dass die eigene Meinung auch falsch sein kann.

Zu Beginn des Abschnitts zur Selbstreflexion stellten die Zehntklässlerinnen jede für sich einen knappen Familienstammbaum zusammen, um jeweils ein Gespür für Erinnerungen zu bekommen, denn: Ohne Erinnerung gibt es keine Selbsterkenntnis oder kein Verständnis für die eigene Identität. Im Folgenden hörten die Schülerinnen kontroverse und provokante Medienschnipsel zum Thema Migration und Migranten, bevor sie gemeinsam eine Reihe von Gründen für Migration und Flucht aus der Heimat sammelten.

In dem Workshop ging es auch um Diskriminierung und ihre unterschiedlichen Formen und um eigene Erfahrung mit Diskriminierung. Nach einigen Statements beschäftigten sich die Teilnehmer in Gruppen mit Rassismus gegen Asiaten, mit Diskriminierung russischstämmiger MitbürgerInnen und um Antisemitismus. Aber auch positive Diskriminierung wurde thematisiert und anhand eines Zeitungsartikels besprochen. Zahlen und Fakten zum Asylverfahren in Deutschland und zu den Zuwendungen, die Asylbewerber bekommen – Taschengeld für das Nötigste und ansonsten Zuteilungen an Lebensmitteln und Hygieneprodukten – rundeten die vier intensiven Arbeitsstunden ab.

T.F.